MdbK [next;raum]
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Der MdbK [next;raum] ist ein Teilhabe- und Reflexionsort inmitten der Dauerausstellung. Gemeinsam mit Akteur*innen der Stadtgesellschaft sollen die Sammlungen, ihre Präsentation und Vermittlung kritisch hinterfragt werden. In Folge #3 geht es um das Thema Pause. Wie macht man Pause? Kann jede*r so Pause machen, wie sie/ er sich das wünscht? Und wovon braucht das Museum eine Pause?
Informationen zur aktuellen Folge sowie zum MdbK [next;raum] #1 und #2 erfahren Sie auf dieser Seite.
MdbK [next;raum] #03: Pause
Der MdbK [next;raum] befindet sich inmitten der Dauerausstellung. Als Teilhabe- und Reflexionsort unterbricht er die Sammlungspräsentation dort sowohl räumlich als auch inhaltlich.
Diese Funktion nimmt die dritte Folge des MdbK [next;raum] zum Anlass, sich dem Thema Pause zu widmen. Gemeinsam mit Menschen um und aus Leipzig drücken wir auf die Stopptaste, kommen in den Austausch und stellen uns folgende Fragen: Wie sieht eine richtige Pause aus? Was macht man in der Pause? Warum sind Pausen wichtig? Wovon brauchen Menschen eine Pause? Und kann jede Person so Pause machen, wie sie sich das wünscht? Wovon braucht das Museum eine Pause?
Im Rahmen des Projekts arbeiten wir mit Aktions- und Performancekunst.
MdbK [next;raum] #03 – Prozess
Die dritte Folge des MdbK [next;raum] wird von Mai bis September 2025 im Rahmen eines Gruppenprozesses entwickelt. Dafür treffen sich Menschen aus Leipzig und Umgebung regelmäßig, um sich mit dem Thema Pause auseinanderzusetzen.
Die Projektphase beinhaltet u. a. unterschiedliche Workshops, bei denen sich die Projektgruppe durch Performance- und Aktionskunst dem Thema Pause widmet. Ab dem 28. September werden die Ergebnisse des Gruppenprozesses im MdbK [next;raum] sichtbar gemacht.
MdbK [next;raum] #03 – Veranstaltungen
Samstag, 05.07.2025, 17 Uhr | Sonntag, 06.07.2025, 11.30 Uhr
take a break, take a...
In den letzten Monaten konnten Besucher*innen ihre Perspektiven auf das Thema Pause im MdbK [next;raum] sichtbar machen. Lisa Lotte Giebel hat sich diese Impulse gemeinsam mit der Tanzerei Flugfisch vorgenommen und daraufhin eine Tanzperformance zum Thema entwickelt. Diese wird am 5. und 6. Juli in der großen Museumshalle des MdbK aufgeführt.
Sonntag, 28.09.2025, 14 Uhr
Eröffnung
Über den Sommer arbeitet eine Gruppe aus Menschen aus Leipzig und Umgebung im Rahmen des MdbK [next;raum] #03 gemeinsam am Thema Pause. Am Sonntag, den 28.09.2025 werden um 14 Uhr Ergebnisse des Gruppenprozesses im Raum sichtbar. Der MdbK [next;raum] #03 ist eröffnet!
MdbK [next;raum]
Im Rahmen der Neukontextualisierung der Sammlung hat das MdbK einen Ort für Teilhabe und Dialog geschaffen – den MdbK [next;raum]. Angesiedelt in der Raumgruppe der Sammlungspräsentation Renaissance im zweiten Obergeschoss, versteht er sich als interaktives Instrument, um in den Austausch mit der Stadtgesellschaft zu treten. Dabei kommen Stadt und Museum zusammen, erarbeiten gemeinsam Inhalte zu zeitrelevanten Themen und hinterfragen die Sammlungen, ihre Präsentation und Vermittlung kritisch. Der MdbK [next;raum] gibt Veranstaltungsimpulse und stößt Veränderungsprozesse an. Damit verhält sich das Museum nicht nur als Einrichtung der Wissensvermittlung, sondern möchte aus den Perspektiven der Stadtgesellschaft dazulernen.
Gefördert wird der MdbK [next;raum] im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes und außerdem unterstützt von der feministischen Bibliothek MONAliesA Leipzig.
Vision und Haltung
Die Leipziger Museumskonzeption 2030 definiert Museen als „Mediatoren gesellschaftlicher Veränderung“. Inklusion und Partizipation werden als zentrale Anliegen hervorgehoben. Um unterschiedlichen Interessensgruppen Teilhabe zu ermöglichen, „könnten ihnen Räume im Ausstellungsbereich dauerhaft zur Verfügung gestellt werden“, heißt es in dem vom Stadtrat beschlossenen Papier.
Vor diesem Hintergrund fand in den Jahren 2021 und 2022 ein Team- und Leitbildprozess im MdbK statt. Dabei wurde festgehalten:„Kunstwerke regen zu Diskursen, Interaktionen und Bildung an. Partizipative Angebote, Veranstaltungen und Ausstellungen sind Grundlagen unserer zur Teilhabe einladenden Institution. Wir greifen gesellschaftlich relevante Themen auf und entwickeln Formate zur aktiven Mitgestaltung.“
In diesem Kontext ist der MdbK [next;raum] entstanden. Das Projekt versteht sich als Experimentierfeld innerhalb der Sammlungspräsentation. Es lädt zu einer breiter aufgestellten Auseinandersetzung mit Kunst außerhalb des kunsthistorischen Kanons ein.Besuchende werden zu Teilnehmenden und können damit stärker kognitiv, affektiv und aktional als lokale Öffentlichkeit in die Institution hineinwirken. Diese Form der Projektarbeit trägt dazu bei, dass das MdbK wichtige Prämissen wie Nachhaltigkeit, Partizipation und Teilhabe in die Museumsarbeit integriert. Menschen unterschiedlicher Herkunft werden eingeladen, ihre individuellen Referenzen und eigenen Sichtweisen auf spezifische Fragestellungen im Kontext des Kunstmuseums zu verwirklichen. Ihre eigenen Bearbeitungsstrategien sollen dazu beitragen, dass sich auch andere Besuchende neue Sichtweisen zutrauen. Auf diese Weise können marginalisierte Perspektiven, nicht ausgestellte, nicht gesammelte, und nicht repräsentierte Fragestellungen, Themen und Kunstwerke Relevanz erlangen.
MdbK [next;raum] #02: Lernen | Verlernen
Nachdem MdbK [next;raum] #01 im Jahr 2022 das Thema Geschlecht_Gender im MdbK verhandelte, hat sich 2023 eine neue Gruppe im MdbK [next;raum] #02 zum Thema Verlernen | Lernen _ Unlearning | Learning getroffen. Wie lernt man, veraltetes Wissen zu vergessen? Wie lassen sich künftig Ausstellungen und Museumsprozesse mit Unlearning-Prozessen verbinden?
In 10 Workshops widmeten sich die Teilnehmenden verschiedenen Unlearning-Aspekten. So sollten Kriterien wie Klasse, Rassismus, Diskriminierung, aber auch Aspekte des Museums analysiert, reflektiert und „verlernt“ werden. Dabei wurde durch Gespräche mit Kolleg*innen, Reformpädagog*innen, Autor*innen, Aktivist*innen, Alltagsüberlebenden und Sozialarbeitenden eine interdisziplinäre Perspektive geschaffen.
In seiner Ausstellungsszenografie widmet sich der aktuelle [next;raum] dem Thema Garten, um Verlernen | Unlearning erfahrbar zu machen. Inmitten der Sammlungsräume gelegen, fungiert er als Einladungsort und Experimentierfeld für Analogien zum Thema. Er kollaboriert mit belebter Natur, Kleingärten und Gartenkulturen. Was erzählen Alte Obstsorten und Alte Meister, Zäune und Wimpel, Schaukästen und verlassene Parzellen? Wie schmecken Permakulturen und wie kann Pflaumenmus dabei helfen, Entscheidungen im Museum freudvoller und demokratischer zu gestalten?
Seit dem 25.11.2023 finden sich sowohl im [next;raum] als auch im gesamten Haus verteilt Stationen in Form von Störenfrieden, die zum Reflektieren und Verlernen einladen.
MdbK [next;raum] #01: Geschlecht | Gender
Der MdbK [next;raum] startete 2022 mit dem Projekt Unterm Rock. Reflections on gender issues, das sich mit der Repräsentation und Rezeption von Geschlecht und Geschlechtskonstruktionen in der Sammlung des MdbK befasste. Dafür wurden Vereine, Initiativen und Einzelpersonen aus Leipzig eingeladen, deren Perspektiven im MdbK bislang unterrepräsentiert sind. Alle, die Interesse hatten und bereit waren, eine kontinuierliche Teilnahme an acht Workshop-Terminen einzugehen, konnten mitmachen. Es gab kein Bewerbungs- und Ausschlussverfahren, was die Teilnehmenden sehr honoriert haben. Die Zusammenarbeit wurde mit einer Aufwandspauschale vergütet. Ziel war es, sich mit den Diskussionen und Fragen der Gruppe zu beschäftigen, in Bildern und visuellen Reflexionen – ergänzt durch Hintergrundinformationen, die von Seiten des MdbK oder über Literatur, bereitgestellt von der Leipziger Bibliothek MONAliesA, einflossen. Ein Erfolg ist, dass der Raum mit seinen sichtbaren Ergebnissen auch innerhalb des Museums Haltungen in Frage gestellt und Diskussionen angeregt hat. Im Rahmen der Projektarbeit hat am 12. November 2022 der MdbK Gender-Day stattgefunden. Dieser Thementag richtete sich an alle, die sich über die genannten Fragestellungen informieren und mit dem MdbK darüber insGespräch kommen wollten. Auf dem Programm standen Performances, Gespräche, und Führungen im MdbK [next;raum], ein Podiumsgespräch mit Gästen und ein kollaboratives Essen im Café Treff.