Sammlung im Blick:
Sammlung im Blick:
Bernhard Heisig
13.12.2018 — 10.02.2019




Bernhard Heisig (1925–2011) spielte in seiner Funktion als Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) als auch als Künstler in Leipzig eine bedeutende Rolle für die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung der Stadt. Auch das MdbK Leipzig ist mit der Kunst Bernhard Heisigs seit langem eng verbunden. Seine erste größere Ausstellung hatte er hier 1966. Weitere Einzelausstellungen folgten 1973, 1985 und 2005.
Nun widmet sich das Museum der bildenden Künste dem Œuvre Heisigs mit Blick auf die eigene Sammlung. Mit 24 Gemälden, über 30 Zeichnungen und mehr als 600 druckgrafischen Blättern besitzt das Museum einen umfangreichen Bestand an Arbeiten des Leipziger Künstlers. Die Sammlung wurde seit den 1960er Jahren aufgebaut und stellt die gesamte Bandbreite Heisigs künstlerischen Schaffens in allen Medien dar. Ergänzt wird der Museumsbestand durch sieben Gemälde, die 2009 im Rahmen der Dauerleihgabe künstlerischer Positionen der DDR aus der Peter und Irene Ludwig Stiftung in das MdbK kamen.
Die Ausstellung präsentiert ausgewählte Werke aller Schaffensphasen des Künstlers: Heisigs Malerei umfasst neben aufwühlenden, zeitkritischen Bildallegorien auch Stillleben und Landschaftsgemälde. Das Porträt nimmt in seinem Werk eine zentrale Rolle ein. Wichtige Akteure der Leipziger Kulturszene, wie der Dirigent Kurt Masur und der Verleger Hans Marquardt, wurden von dem Künstler auf eindringliche Weise dargestellt. Ebenfalls Teil der Ausstellung ist eine kleine Auswahl druckgrafischer Selbstporträts Heisigs.
Bernhard Heisig wird 1925 in Breslau geboren. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft (1942–1945) ist Heisig 1946 in Breslau als Gebrauchsgrafiker tätig. In Leipzig studiert er ab 1948 zunächst an der Kunstgewerbeschule und von 1949 bis 1951 an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe (heute HGB Leipzig). Hier beginnt er ab 1954 mit seiner Lehrtätigkeit, wird 1961 Professor und Rektor, gibt jedoch 1968 seine Lehrtätigkeit aufgrund kulturpolitischer Differenzen auf. Von 1976 bis 1987 ist Heisig erneut Rektor der Hochschule. Im Jahr 1974 wird der Maler zum Vizepräsidenten des Verbandes Bildender Künstler der DDR gewählt. Der Lehrtätigkeit geht er bis 1990 nach. 1992 übersiedelt Heisig nach Strohdehne im Havelland, wo er im Alter von 86 Jahren verstirbt.
Eröffnung: 12.12.2018, 18 Uhr
