Family Matters
Family Matters
19.06. — 14.09.2025










Die thematische Ausstellung Family Matters setzt sich mit Familienerinnerungen in der Migrationsgesellschaft und ihren Bezügen zu gesellschaftspolitischen und historischen Fragestellungen auseinander, die sich lokal wie global manifestieren. Sie vereint zehn zeitgenössische (post-)migrantische Positionen, die persönliche Familiengeschichten zum Ausgangspunkt ihrer Kunstwerke nehmen. Alle zehn verbindet der Ansatz, Schlaglichter auf persönliche Archive zu werfen und so Fragen an die Vergangenheit für die Zukunft zu formulieren.
Die gezeigten Arbeiten thematisieren individuelle und kollektive Erfahrungen, die von kolonialer Ausbeutung über politische Umbrüche bis hin zu Fragen der Migration und Assimilationspolitiken reichen. Sichtbar werden Geschichten der Resilienz und Strategien des Raumnehmens. Beispielsweise rückt Sajan Mani (*1981 Kannur/Indien) seine Familie, die vom Kautschukzapfen lebte, und die Dalit-Gemeinschaft in den Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung. Durch die Verwendung von Naturkautschuk beleuchtet er den extraktiven Kolonialismus und schafft eine Gegenerzählung zum kolonialen Blick, dem seine Vorfahr*innen ausgesetzt waren. Beatrice Moumdjian (*1986 Sofia, Bulgarien) dagegen greift Ereignisse des 20. Jahrhunderts in Europa auf, darunter den Armenischen Genozid, den sozialistischen Totalitarismus in Bulgarien und der DDR, Migration sowie die Wende, die sie anhand Details aus Familienfotos ihres Familienalbums erzählt.
Die mehrstimmige und offene Erzählung der Künstler*innen und das dazugehörige partizipative Vermittlungsprogramm möchte das Publikum anregen, Geschichte mehrdimensional zu betrachten und sich dazu in Beziehung zu setzen. Im Begleitprogramm finden Künstler*innenrundgänge in der Ausstellung statt, kommentierte Screenings, Podien und Performances, die näher auf die politischen Hintergründe der Werke eingehen.
Die Ausstellung präsentiert Arbeiten von James Gregory Atkinson, Ahu Dural, Nilbar Güreş, Emily Hass, Magda Korsinsky, Sajan Mani, Beatrice Moumdjian, Farila Neshat, Karoline Schneider und Irina Unruh.
Family Matters ist der Programmabschluss von MdbK [in transit] im Rahmen 360° Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes und wird gefördert von: Kulturstiftung des Bundes 360°; Stiftung Erlebnis Kunst, Kulturreferat für Russlanddeutsche am Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte; Stiftung für das sorbische Volk.
Eröffnung: 18.06.2025, 18 Uhr
