Angelika Tübke

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Angelika Tübke

13.12.2018 — 24.03.2019

Angelika Tübke, Sarah, 1998, © Künstlerin
Angelika Tübke, Sarah, 1998, © Künstlerin
Angelika Tübke, Großes Tulpenbild, 1997, © Künstlerin
Angelika Tübke, Großes Tulpenbild, 1997, © Künstlerin
Angelika Tübke, Weidenbeschneiden, 1999, © Künstlerin
Angelika Tübke, Weidenbeschneiden, 1999, © Künstlerin
Angelika Tübke, Albrecht Tübke, 1990, © Künstlerin
Angelika Tübke, Albrecht Tübke, 1990, © Künstlerin

Einmal im Jahr ersucht das Museum der bildenden Künste eine Leipziger Künstlerin eine andere Künstlerin mit Leipzig-Hintergrund für eine Ausstellung vorzuschlagen. 2018 fiel die Wahl auf Rosa Loy; sie empfahl dem MdbK Angelika Tübke auszustellen.

Angelika Tübke (geb. 1935 in Dessau) absolvierte ihre Schulzeit in Wolfen. Mit dem Ziel Buchillustratorin zu werden, kam sie 1954 an die Hochschule für Grafik und Buchkunst nach Leipzig. Malen war in den 1950er Jahren noch ein Tabu, es wurde ausschließlich gezeichnet oder Druckgrafik produziert, bis zum Diplom 1959. Zuerst Stillleben, dann ganze Figur, Bildnis, später Akt, thematische Landschaften und Landschaften, in dieser Reihenfolge. Damals war Werner Tübke Assistent für figürliches Zeichnen. Sie lernten sich kennen und heirateten 1960, ein Jahr nach Angelika Hennigs Abschluss der HGB. Noch im selben Jahr begann für Angelika und Werner Tübke eine einjährige Reise in die Sowjetunion, den Kaukasus und mittelasiatische Republiken. 1963 wurde sie Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR. Weil sie nach der Elternzeit (Kinder Adrian und Albrecht) nicht wieder Künstlerin sein durfte, erfolgte 1976 die Scheidung von Werner Tübke. 1982 verließ sie Leipzig und siedelte sich in Dalliendorf in Mecklenburg-Vorpommern an. 1988 heiratete sie Hans Gräfe.

Dalliendorf ist ein kleiner Ort mit etwas mehr als 100 Einwohnern. Hier fand Angelika Tübke die Ruhe, die sie für ihre detailreichen in der Technik der Alten Meister hergestellten Kunstwerke benötigt. Inspirationen bezieht sie aus der Natur und den Menschen aus ihrer unmittelbaren Umgebung.

In der Landschaft bezieht sie sich auf Vorbilder wie Corot, Turner und Constable genauso, wie auf die in Mecklenburg geborenen Künstler Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge. In der Bildniskunst sind zuallererst die Brüder van Eyck sowie Hans Memling zu nennen, ferner Dürer, Cranach und Holbein.

Die Ausstellung im Museum der bildenden Künste Leipzig zeigt rund 60 Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde. Die frühesten Werke stammen aus Tübkes Zeit an der HGB Leipzig und die rezentesten Schöpfungen sind nur wenige Jahre alt.

Das Museum der bildenden Künste besitzt Angelika Tübkes größtes Gemälde, die Darstellung eines usbekischen Bauernpaars aus dem Jahr 1963, und einzelne Zeichnungen aus dem Jahr 1966.

Angelika Tübke, Großes Tulpenbild, 1997, © Künstlerin
Angelika Tübke, Großes Tulpenbild, 1997, © Künstlerin