1950–1980. Fotografie aus Leipzig
1950–1980. Fotografie aus Leipzig
16.03. — 22.08.2021








Die Fotografie entwickelte sich in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg weltweit allmählich zu einem etablierten künstlerischen Ausdrucksmittel. Auf die Gründung der DDR 1949 folgte hier jedoch zunächst eine Phase ausgeprägter staatlicher Reglementierung. Dies betraf die inhaltliche Ausrichtung des Fotostudiums, das Profil berufsständischer Organisationen wie auch – ganz konkret – die Festlegung eines Kanons von Motiven und Bildsprachen in der Pressefotografie.Die Ausstellung 1950–1980. Fotografie aus Leipzig bietet beides: eine Bildgeschichte der Stadt und eine Geschichte der Fotografie auf dem Weg zu künstlerischer Eigenständigkeit – erzählt am Beispiel ausgewählter Fotografien von Ursula Arnold, F.O. Bernstein, Willy Gursky, Evelyn Richter, Thomas Steinert und Karin Wieckhorst.
Leipzig war mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) und seinen Verlagen neben Berlin das Zentrum der ostdeutschen Fotografie. Hier studierten Anfang der fünfziger Jahre viele der später prägenden Fotograf*innen des Landes. Mit der Gründung der Gruppe action fotografie erkämpften sie sich bereits 1956 – wenn auch zunächst nur für kurze Zeit – erste Freiräume in Auseinandersetzung mit internationalen Phänomenen wie der Ausstellung Family of Man und der von Otto Steinert propagierten Subjektiven Fotografie. Viele arbeiteten anschließend in den Bereichen Presse-, Mode- und Werbefotografie (oft für die Leipziger Messe). Seit den sechziger Jahren etablierten sich aber auch zunehmend freiere, künstlerisch ambitionierte Formate wie fotografisch illustrierte Bücher, Bildessays und Ausstellungen. Ab Mitte der siebziger Jahre schließlich manifestierte sich diese Entwicklung beispielhaft in einer Neuausrichtung des Fotostudiums an der HGB unter der Leitung von Peter Pachnicke.
Die Ausstellung 1950–1980. Fotografie aus Leipzig vermittelt anhand von historischen Abzügen und fotografisch illustrierten Zeitschriften ein anschauliches Bild von der bislang wenig beachteten Frühzeit der Fotografie in der DDR. Zugleich wird damit im Jahr ihres 91. Geburtstags das künstlerische Umfeld der Fotografin Evelyn Richter und ihrer Kollegin und Weggefährtin Ursula Arnold in den Blick genommen, deren Werke gemeinsam im Evelyn Richter & Ursula Arnold Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Museum der bildenden Künste Leipzig bewahrt werden. Neben den beiden Fotografinnen werden Arbeiten von F. O. Bernstein, Willy Gursky, Thomas Steinert und Karin Wieckhorst präsentiert.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Verbund mit der Sparkasse Leipzig.
VERMITTLUNGSANGEDBOTE
AUDIOGUIDE
Den kostenlosen Audioguide zur Ausstellung können Sie auf Ihrem Smartphone (bitte an Kopfhörer denken!) oder mit einem unserer Leihgeräte nutzen. Sprecherin ist die Leipziger Schauspielerin Dorothea Arnold. Sie finden Ihn auch in unser Soundcloud unter https://soundcloud.com/mdbktalk.
MdbK [zine] Kontaktbogen
Gemeinsam mit einer Kunstvermittler*in und dem MdbK [zine] sind Kinder ab 6 Jahren eingeladen die Ausstellung zu erkunden. Entfaltet zu einem Plakat, bietet das Heft jede Menge Platz für Zeichnungen und Ideen zur Auseinandersetzung mit den fotografischen Bildwelten.
sonntags 14-15.30 Uhr, Kosten: 3 Euro, ohne Anmeldung
Buchbare Angebote
TOTAL ANALOG
Parcour mit künstlerisch-praktischen Methoden für alle ab der 1. Klasse, alle Schulformen und private Gruppen. Dauer: 90 Minuten.
Ausgehend von verschiedenen Werken der Ausstellung entwickeln wir literarische bis humorvolle Parolen, die den Werken neue Bedeutungen geben.
HERZSCHLAG SCHWARZWEISS
Das Auge will sehen, das Herz fühlen
Eine Veranstaltung für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Nähere Informationen finden Sie hier…
Anmeldung: Tel. 0341 216 999 23 oder kunstvermittlung@leipzig.de
Projekt
PROMISES OF TODAY
Im Rahmen der Ausstellung fand zu Beginn des Jahres ein digital-analoges Vermittlungsprojekt mit dem Leipziger Leibniz-Gymnasium und der Künstlerin Dona Abboud statt. Die entstandenen Arbeiten sind auf einem Padlet ausgestellt.... (Hinweis: Die Server der Plattform »padlet« befinden außerhalb der EU, eine Übermittlung personenbezogener Daten und eine Zusammenführung zu Nutzerprofilen sind möglich)
