Screen Time
Screen Time
Videokunst in Leipzig seit 1990
12.06. — 31.08.2025










Unter dem Begriff Videokunst wird heute eine Vielzahl zeitbasierter audiovisueller Ausdrucksformen zusammengefasst, darunter bildschirmbasierte Ein-Kanal-Videos, raumgreifende Mehrkanal-Videoinstallationen, aber auch Expanded Cinema und digitale Netzkunst. Diese Vielfalt bildet sich auch in der Ausstellung Screen Time. Leipziger Videokunst seit 1990 ab. Zu sehen sind Arbeiten aus drei Künstler*innengenerationen, unter anderem von Alba D’Urbano (*1955 Tivoli, Italien), Ulrich Polster (*1963 Frankenberg), Clemens von Wedemeyer (*1974 Göttingen), Khaled Abdulwahed (*1975 Homs, Syrien), Sven Johne (*1976 Bergen auf Rügen), Sebastian Stumpf (*1980 Würzburg), Timo Herbst (*1982 Flensburg), Christoph Blankenburg (*1983 Erfurt), Nadja Buttendorf (*1984 Dresden), Charlotte Eifler (*1985 Rostock), Ronny Bulik (*1986 Leipzig), Amel Alzakhout (*1988 Syrien), Mailand / Innenhof (*1988 Ludwigsburg/*1989 Augsburg), Juliane Jaschnow (*1989 Karl-Marx-Stadt) und Stefanie Schroeder (*1981 Weimar), Paula Ábalos (*1989 Santiago, Chile) und Maithu Bùi (*1991 Plauen).
Die Videokunst hat sich international ab Ende der 1960er Jahre schrittweise als eigenständige Form der bildenden Kunst etabliert. Auch in der DDR und speziell in Leipzig hat das Medium eine Tradition, deren Wurzeln bis in die 1970er Jahre zurückreichen. Spätestens seit der Einrichtung des Studiengangs Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) 1993 konnte sich die Stadt als bedeutender Standort der audiovisuellen Kunstproduktion etablieren. So fanden ab diesem Zeitpunkt auch regelmäßig Ausstellungen und Festivals statt. Besonders die in den Jahren 1992 und 1994 ausgerichtete Medienbiennale bot eine wichtige Möglichkeit zur internationalen Vernetzung. Das MdbK selbst kann seit dem Einzug in seinen Neubau im Jahr 2004 auf mehrere einschlägige Ausstellungen (u. a. 40jahrevideokunst.de. – Revision.ddr 2006) und eine stetig wachsende audiovisuelle Sammlung verweisen.
Die technischen Rahmenbedingungen der Videokunst haben sich ebenso rasant verändert wie der Status von digitalen Bewegtbildern in unserer Alltagskultur. Die Ausstellung vollzieht die Entwicklung anhand ausgewählter Positionen aus Leipzig nach und bietet damit zugleich eine konzentrierte Geschichte der technischen und künstlerischen Entwicklung in drei Jahrzehnten Videokunst.
Eröffnung: 11.06.2025, 18 Uhr
